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Asien

Abenteuer Bali: Enttäuschung statt Traumurlaub?

Die indonesische Insel Bali hat seinen Status als Traumziel für Urlauber seit Jahrzehnten beibehalten. Nicht alle Touristen, die Bali mit eigenen Augen erlebt haben, bleiben nach ihrer Rückkehr bei dieser Meinung. Die Gründe für einen enttäuschenden Aufenthalt auf der Insel sind vielfältig. Dieser Artikel geht der Frage nach, wie weit Wunschvorstellung und Realität bei einem Urlaub auf Bali auseinanderdriften.

Enttäuschung durch zu hohe Ansprüche? Bali ist eines der gefragtesten Urlaubsziele im Indischen Ozean

Die sozialen Medien haben dazu beigetragen, sich in der eigenen Urlaubsplanung von Bildern und Videos beeinflussen zu lassen. In den vergangenen Jahren hat die zu Indonesien gehörende Insel Bali einen wahren Boom erlebt. Fast sechs Millionen Touristen erfüllen sich jährlich den Traum eines Urlaubs auf Bali. Dort angekommen wird schnell deutlich, dass es auf der Insel nicht an Schattenseiten mangelt.

Die starken Gegensätze zwischen den aufgeschlossenen und gastfreundlichen Einwohnern einerseits und den negativen Eindrücken andererseits führen bei zahlreichen Touristen zu einem kontroversen Gesamteindruck. Sich dieser negativen Aspekte vor dem Reisebeginn bewusst zu sein, reduziert zudem den Grad an Enttäuschung während des Aufenthalts. Nachfolgend finden sich fünf Aspekte, die internationale Touristen am häufigsten als Kritik mit ihrem Aufenthalt auf Bali in Verbindung bringen.

reiszucht auf bali
Nikkolia/shutterstock.com

Der Massentourismus hat negativen Einfluss auf die gesamte Insel

Bali besitzt eine atemberaubend schöne Natur. Das Landschaftsbild ist geprägt von unzähligen Wasserfällen, Mangrovenwäldern und Vulkanen. Die Reisekataloge heben diese Bilder hervor und locken damit Millionen von Touristen auf die Insel. Speziell die auf der Insel angebotenen Yoga und Spaangebote haben die Nachfrage nach Urlaubsreisen nochmals beflügelt. Wie Touristen bereits kurze Zeit nach der Ankunft feststellen, hat dieser Massentourismus seine Spuren hinterlassen.

Die erste Auswirkung, die nicht zu übersehen ist, zeigt sich anhand der Menschenmassen. Bali als entspannten Rückzugsort vom Alltag zu betrachten, ist insofern ein Irrschluss. In den Touristenzentren entlang der Küsten finden Urlauber selten einen Ort, der es ihnen erlaubt, sich dem Massentourismus zu entziehen und die gewünschte Ruhe zum Abschalten zu finden. Das gilt bis in die Abendstunden, in denen sich diese Regionen oftmals in Partyhochburgen verwandeln.

Eine nicht zu unterschätzende Gefahr ist die Teilnahme am Straßenverkehr auf der Insel. Die Zustände sind selbst an ruhigen Tagen als chaotisch zu beschreiben. Urlauber, die vorhaben, sich einen Motorroller zu mieten, sind deshalb gut beraten, diese Pläne gegebenenfalls zu überdenken, um das Risiko eines Unfalls zu reduzieren.

massentourismus
DavideAngelini/shutterstock.com

Umweltschutz wird auf Bali ganz kleingeschrieben

Bali zieht einen finanziellen Vorteil aus seiner Lage im Indischen Ozean und der faszinierenden Natur. Zur gleichen Zeit fallen die Investitionen in den Erhalt dieses wirtschaftlichen Fundaments äußerst gering aus. Eine Problematik, für die seit Jahren eine nachhaltige Lösung fehlt, ist die fachgerechte Entsorgung von Abfällen. Müllberge finden sich entlang der Straßen ebenso wie an Stränden oder im Meer.

Für Touristen ist es aus diesem Grund nahezu unmöglich, diese Schattenseite der Insel zu übersehen. Im Versuch, die Müllberge einzugrenzen, werden größere Ansammlungen an Abfällen des Öfteren in Brand gesetzt, was ebenfalls einen negativen Einfluss auf die Umweltbedingungen mit sich bringt. An dieser Stelle zeigt sich, dass der Massentourismus Bali aktuell auf allen Ebenen unter Druck setzt.

Die Hygiene hinterlässt auf Touristen einen schlechten Eindruck

Der Geruch des allgegenwärtigen Müllproblems ist nur ein Aspekt mangelnder Hygiene, von dem Reisende nach einem Urlaub auf Bali berichten. Ein anderer Punkt ist der aus westlicher Sicht fragwürdige Umgang mit Lebensmitteln. Im Fokus der Kritik stehen insbesondere die Marktstände, in denen auch Fleisch und Fisch ungekühlt zum Kauf angeboten wird. Berichte über Magen-Darm-Beschwerden sind deshalb keine Seltenheit. Um die Gesundheit nicht in Gefahr zu bringen, ist vom Verzehr von nicht erhitzten Speisen abzuraten. Das gilt ebenfalls für Wasser. Touristen, die sich für den Aufenthalt in einem Ferienhaus entschieden haben, sind gut beraten, diese zusätzlichen Minuten zu investieren, um im Urlaub keine Krankentage anzusammeln.

frau trinkt wasser auf roller
Iurii Stepanov/shutterstock.com

Der Stellenwert von Tieren ist weit entfernt von europäischen Standards

Haustiere gelten in Europa und weiten Teilen der westlichen Welt als Familienmitglieder. Auf Bali treffen Urlauber auf eine andere Einstellung. Haustiere ebenso wie Nutztiere sind oftmals vor Gebäuden anzutreffen. Die Haltungsbedingungen wirken demzufolge auf sensible und tierliebe Urlauber schnell verstörend. Dieser Eindruck verstärkt sich beim Anblick der großen Population an Straßenhunden. Die Tiere sind teilweise in einem schlechten gesundheitlichen Zustand und erwecken bei den Urlaubern dementsprechend schnell Mitleid. Für Reisende, die sich für den Tierschutz einsetzen, kann sich ein Urlaub auf Bali in diesem Punkt als durchaus problematisch erweisen.

Ein Aufenthalt auf Bali erfordert eine gut gefüllte Reisekasse um Enttäuschung zu vermeiden

Bali gehört nicht zu den Inseln im Indischen Ozean, die sich für eine günstige Urlaubsplanung empfehlen. Flüge und Unterkunft sind nicht die einzigen Kostenpunkte, die ein höheres Budget erfordern. Die Verantwortlichen auf der Insel gewähren Touristen nur selten einen kostenlosen Blick auf bekannte Strände, Wasserfälle oder andere Sehenswürdigkeiten, die der Natur entspringen. Das gilt ebenfalls für Personen, die bereits an einer kostenpflichtigen Führung teilnehmen oder einen Touristenführer engagiert haben. Diese Zusatzkosten bleiben in Reiseführern gerne unerwähnt, sodass zahlreiche Urlauber erst vor Ort von diesen zusätzlichen Ausgaben erfahren.

luxus hotel auf bali
Syahrul Hilda/shutterstock.com

Die Einwohner der Insel suchen ebenfalls nach Wegen, um von der hohen Anzahl an Touristen zu profitieren. In Gebieten, die bei Urlaubern besonders beliebt sind, steigert sich ebenfalls die Zahl der Straßenverkäufer. Diese Menschen sprechen gezielt Urlauber an, um ihre Waren oder Dienstleistungen anzubieten. Einige Urlauber berichten von unangenehmen Interaktionen mit diesen Personen, wodurch Erkundungstouren oftmals einen negativen Beigeschmack bekommen.

Fazit: Ein Urlaub auf Bali erfordert eine gezielte Recherche

Bali ist ein Urlaubsziel, welches in Teilen mehr Schein als Sein für Touristen bedeutet. Diese Tatsache allein ist jedoch kein Grund, die indonesische Insel von der Liste der beliebtesten Urlaubsziele zu streichen. Kürzere Aufenthalte und Regionen, die weniger stark vom Massentourismus geprägt sind, ermöglichen es Reisenden nach wie vor, einen positiven Eindruck von Bali mit nach Hause zu nehmen. Wichtig ist es, sich der Nachteile bewusst zu sein und nicht einzig die Urlaubskataloge und Bilder auf Instagram und Co als Entscheidungshilfe für die Urlaubsplanung zu verwenden. Wer im Vorfeld ein realistisches Bild vor Augen hat, hat eine größere Chance, die Reise als Möglichkeit zu betrachten, in eine andere Welt einzutauchen.